Schiffsbesitzer : Anker könnte Unterseekabel in Ostsee beschädigt haben

Die Reederei aus Bulgarien spricht von unabsichtlicher Beschädigung. Ihr Frachter „Vezhen“ war am Sonntag von Schweden beschlagnahmt worden. Die Ostsee-Staaten befürchten Sabotage durch Russland.
Nach der Beschädigung eines Unterseekabels in der Ostsee schließt der Besitzer eines verdächtigen Frachters eine Beteiligung seines Schiffes nicht aus. Einer der Anker sei bei einem Sturm über den Meeresboden geschleift worden und könnte dabei das Datenkabel beschädigt haben, erklärte die bulgarische Reederei Navibulgar am Montag. Das sei nicht absichtlich geschehen.
Das Kabel zwischen Schweden und Lettland war am Sonntagmorgen beschädigt worden. Laut Behörden wurde es durch äußere Einflüsse beschädigt. Das Kabel verband die lettische Hafenstadt Ventspils (Windau) mit der schwedischen Insel Gotland.
Schwedische Behörden beschlagnahmten den Frachter „Vezhen“ am Sonntag. Ob das Schiff das Kabel beschädigte, wird untersucht. Nach einem Bericht des schwedischen Senders TV4 liegt die „Vezhen“ in der Nähe einer Militärbasis bei Karlskrona im Süden des Landes. Einer der Anker des Schiffes weist demnach Beschädigungen auf. Die lettische Marine untersucht nach eigenen Angaben zwei weitere Schiffe.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 sind in der Ostsee bereits mehrfach wichtige Telekommunikations- und Stromkabel beschädigt worden. Fachleute sehen hinter den Vorfällen eine hybride Kriegsführung Russlands.