Wahl-O-Mat : Welche Partei Ihnen bei der Wahl in Brandenburg am nächsten steht
In Brandenburg will der SPD-Politiker Dietmar Woidke bei der Landtagswahl am 22. September die Staatskanzlei verteidigen. Erhielte er eine vierte Amtszeit als Ministerpräsident, so wäre er der am längsten regierende Regierungschef in dem Bundesland seit der Wende. Alle bisherigen Regierungen Brandenburgs wurden von der SPD geführt. Allerdings käme auf Woidke selbst im Falle eines Wahlsiegs wohl eine besonders schwere Regierungsbildung zu.
Eine starke Konkurrentin ist die AfD, die in der Europawahl Anfang Juni in Brandenburg die meisten Stimmen holte (27,5 Prozent). Auch die CDU (18,4 Prozent) hatte die SPD (13,1 Prozent) bei der Europwahl überholt – genauso wie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 13,8 Prozent.
Woidke hat mehrmals gesagt, dass er seine politische Zukunft davon abhängig macht, ob die SPD bei der Landtagswahl wieder siegt. Nur dann wolle er Ministerpräsident bleiben. „Das ist eine Abstimmung auch über meine eigene Arbeit“, sagte Woidke. „Mein Ziel ist es, gegen die AfD zu gewinnen, und wenn ich gegen die AfD verliere, bin ich weg“, fügte er hinzu.
Das BSW könnte der große Gewinner werden
AfD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl ist Hans-Christoph Berndt. Auch er hat das Ziel ausgegeben, die AfD in Brandenburg zur stärkste Kraft zu machen. „Dann werden wir den Regierungsanspruch stellen. Und dann werden wir mit anderen sprechen. Und dann werden wir mal sehen, ob es Parteien gibt, die sich der Verantwortung stellen.“
In Brandenburg regiert derzeit eine Koalition von SPD, Grünen und CDU. Der CDU-Landesvorsitzende Jan Redmann führt seine Partei in die Landtagswahl. Die Grünen treten mit einer Doppelpitze an: die Staatsministerin im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz Antje Töpfer sowie der Fraktionsvorsitzende Benjamin Raschke führen die Partei in die Wahl. Die Grünen haben in der Europawahl schwach abgeschnitten (sechs Prozent).
Die FDP und die Linke schafften bei der Europawahl nicht einmal die Fünf-Prozent-Hürde (Linke: 4,4 Prozent, FDP: 3,2 Prozent). Die Linke muss daher bangen, dem neuen Landtag in Potsdam nicht mehr anzugehören; die FDP kämpft um einen Wiedereinzug. Für die derzeit im Landtag vertretenen Freien Wähler stimmten in der Europawahl nur 2,1 Prozent.
Laut Umfragen aus dem August dürften vor allem SPD, Grüne und Linke im Vergleich zur Landtagswahl 2019 an Stimmen einbüßen. CDU und AfD könnten hingegen leichte Gewinne verzeichnen, die AfD führt die Umfragen als stärkste Kraft an.
Vor allem kann aber das neu gegründete BSW laut Umfragen als großer Gewinner der Landtagswahl hervorgehen: Die Demoskopen trauen der Partei in Brandenburg ein Ergebnis von bis zu 17 Prozent der Wählerstimmen zu. Spitzenkandidat für die Landtagswahl ist der BSW-Landesvorsitzende Robert Crumbach.