FAZ+Frankfurt Bahnhofsviertel :
Die Realität im Konsumraum

Von Hannah Wilholt
Lesezeit: 5 Min.
Bereitgestellte Utensilien: Für den intravenösen Konsum gibt es im Druckraum saubere Spritzen und Nadeln sowie Ascorbinsäure, um das Heroin zu lösen.
Das Drogenbesteck liegt parat, auch ein Raucherzimmer für Crack haben sie hier. Oliver Hasenpflug arbeitet seit 13 Jahren in der Drogenhilfe im Bahnhofsviertel. Er kennt die Utopien und Realitäten des Quartiers.
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Drogenhotspot, Brennpunkt, Problemviertel – diese Wörter tauchen immer wieder in den Titeln von Dokumentationen über das Frankfurter Bahnhofsviertel auf. Dafür hat Oliver Hasenpflug kein Verständnis. Für den Sozialarbeiter, der im Drogenkonsumraum in der Niddastraße im Bahnhofsviertel arbeitet, sind diese Filme keine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema, sondern rein voyeuristisch. Bevor er in der Drogenhilfe arbeitete, habe er selbst auch keine Ahnung davon gehabt, wie sich drogenkranke Menschen verhalten und was es heißt, abhängig zu sein. „Ich habe mal ‚Wir Kinder vom Bahnhof Zoo‘ gelesen“, sagt der Einundfünzigjährige und lacht.

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