Darmstädter Porzellankunst :
Weißes Gold und wilde Tiere

Lesezeit: 3 Min.
Glatte Hintern: Porzellanhunde haben es manchem Bewerber für den Mops-Orden dereinst erspart, beim Aufnahmeritual einen echten Hund küssen zu müssen.
Der 300. Geburtstag des Prinzen Georg Wilhelm von Hessen-Darmstadt soll in diesem Sommer gefeiert werden. Neben einer Sonderschau im gleichnamigen Palais sind ein Gartenfest und viele Führungen durch einen sehenswerte Anlage angekündigt.

Wer küsst schon gerne einen Hund, nur um selbst hochoffiziell in den Mops-Orden aufgenommen zu werden? Allerdings gehörte es im 18. Jahrhundert nun einmal zu dem nicht ganz so ernst gemeinten Ernennungsritual des recht freimaurerisch daherkommenden Geheimbundes dazu, den Hintern des Tieres mit den Lippen zu berühren. Umso mehr dürften sich alle Beteiligten seinerzeit darüber gefreut haben, dass in Meißen gerade erst das europäische Porzellan erfunden worden war und es fortan zum Glück hübsche Porzellan-Möpse mit glatt polierten Hinterteilen gab. Auch an diesen höfischen Schabernack erinnert die Ausstellung „Tierisch gut!“, die vom 1. April an und bis Mitte Juli im Darmstädter Porzellanschlösschen am Prinz-Georg-Garten zu sehen ist.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.
  翻译: