Schlusslicht :
Lebkuchen im T-Shirt

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Seit Mittwoch stellt sich ja die Frage, ob die Supermärkte eigentlich schon Lebkuchen ins Regal geräumt haben.

Eine volle Messe, die keiner will. Eine Hitzeperiode mit Regen. Eine Jobgarantie ohne Garantie. Ach, es ist alles verwirrend. Gibt es denn wenigstens schon Lebkuchen?

Die öffentlich-rechtlichen Sender, jener Hort stimmungsneutraler Nachrichtenversorgung, haben uns in den vergangenen Wochen dankenswerterweise immer mal wieder darauf hingewiesen, dass die größte Hitzewelle aller Zeiten über uns hereingebrochen ist. Gerade als wir uns auf eine Dürreperiode ohnegleichen einstellen wollen, meldet nun zu Wochenende ein unabhängiges, von der Grünen-Fraktion beauftragtes Institut, wir drohten in Überflutungen unterzugehen. Das ist alles arg verwirrend, zumal die eigene Terrasse diesen Sommer über fast so oft im Regen stand wie die uns angeblich regierende Ampel. Was wiederum mit der uns allumsorgenden Extremhitzewarnung nicht in Einklang ging, wir also einfach trotzig noch einmal das T-Shirt angezogen und die letzten Sonnenstrahlen auf der Haut und der langsam eindämmernden Photovoltaikanlage genossen haben. Seit Mittwoch stellt sich ja die Frage, ob die Supermärkte eigentlich schon Lebkuchen ins Regal geräumt haben.

* * *

Ziemlich verwirrend ist das Leben auch, wenn man in Frankfurt wohnt oder arbeitet oder beides. Morgens um 9 ist hier leider gar nichts in Ordnung. Da sich bekanntlich niemand mehr für das Auto interessiert und der Individualverkehr abgeschafft gehört, fließt derselbe zur Messe Automechanika wie am Schnürchen. Also fast. Gut, es gibt ein bisschen viele Besucher, die auf das Gelände wollen. Ein paar zehntausend vielleicht. Die stehen ein wenig im Stau, zwei, drei Kilometer vor der Zufahrt. Es ist halt wie in der großen Politik. Der Bürger hat die Zeichen der Zeit einfach nicht erkannt, fährt stumpf auf eine Fahrzeugmesse, wo er doch eigentlich etwas ganz anderes will. Man muss es ihm nur ordentlich erklären. So wie den Kollegen von Volkswagen, die wegen erfolgreichen Unterhakens von weitsichtiger EU-Gesetzgebung und weitsichtiger Unternehmensführung jetzt ihre Job­garantie verlieren. Und nach der Garantie womöglich ihren Job. Das ist bekanntlich nicht schlimm, nur weil der Bäcker mal keine Brötchen verkauft, ist er nicht gleich insolvent. Deswegen: keine Sorgen machen, der Arbeitsplatz ist nicht weg, es hat ihn nur ein anderer. Das wiederum ist jetzt eine Börsenweisheit. Die uns zu BMW führt. Dortselbst auch Bremsprobleme, im wahren Wortsinne. Der Aktienkurs minus 35 Prozent in sechs Monaten. Läuft. Oder war das mit der Dürreperiode ökonomisch gemeint?

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Im schwäbischen Ditzingen baut ein Mechatroniker eine Höllenmaschine aus 450.000 Teilen. Damit trägt er dazu bei, dass nicht alles das Bächle heruntergeht. Letztlich ist Schwaben aber überall.

Johannes Winterhagen
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Leiter Vertrieb (m/w/d) DACH/Benelux
über Tröger & Cie. Aktiengesellschaft
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