Neues aus dem Hause Ford : Der Mustang als Pony
Bill Ford lässt sich den Auftritt nicht nehmen. Persönlich entsteigt er zur Präsentation dem wohl meistverkauften Sportwagen der Welt. Seit 1964 hat der Mustang neun Millionen Käufer gefunden und mit Steve McQueen am Steuer Action-Geschichte geschrieben. Anfang 2015 kommt die sechste Generation auch nach Europa, dann können Fans auf bis zu 426PS (313kW) zugreifen und sich an amerikanischem V8-Sound erfreuen.
4,78 Meter lang ist die jüngste Auflage der Muscle-Car-Serie von Ford, einen Hauch kürzer als der Vorgänger. Ihre übrige Gestalt allerdings hat sich verändert. Kemal Curic, formaler Vater des schnellen Zweitürers, hat das Dach um fast acht Zentimeter niedriger angesiedelt, der Heckdeckel senkte sich um rund fünf Zentimeter nach unten. Zugenommen hat dagegen die Breite. Beinahe sechs Zentimeter mehr lassen den Mustang satt auf den 19 Zoll großen Leichtmetallrädern stehen und bringen zugleich auf der sonst eher knappen Rückbank mehr Sitzkomfort. Und mehr Ladevolumen im Kofferraum. 383 Liter Volumen hat er, das ist ein geradezu reisetaugliches Maß.
40.000 Euro für das Basismodell
Vermutlich gleichzeitig wird die Cabrio-Version des Mustang starten, sie nimmt 324 Liter Gepäck auf. Mustang-Freunde können zwischen zwei Motoren wählen. Die Anhänger des amerikanischen Big-Blocks dürften sich für den standesgemäßen Fünfliter-V8 entscheiden, der ein maximales Drehmoment von 529 Newtonmeter bei 4250 Umdrehungen in der Minute auf die Kurbelwelle wuchtet. Schon im Teillastbereich brüllt die Maschine wie ein Dutzend Höllenhunde. Zweite Wahl ist die zweite Motorisierungsoption des Mustang deswegen nicht. Der 2,3-Liter-Vierzylinder leistet dank Turboaufladung 227 kW (309 PS) und liefert mehr als 400 Newtonmeter Drehmoment bei 2500/min. Grundsätzlich kommt der Mustang mit einem Sechsganggetriebe, als Option bietet Ford eine sechsstufige Doppelkupplungs-Automatik an. Über Verbrauchswerte und Fahrleistungen werden noch keine Auskünfte erteilt, ohne Abregelung wäre das Spitzenmodell jedoch gut 300 km/h schnell.
Gleiches gilt für die Preisgestaltung. Leichtbau, die aufwendigere Hinterachse (jetzt Einzelradaufhängung) und die Aufrüstung mit Assistenzsystemen dürften den Mustang aus dem Billig-Segment der Sportwagen hinauskatapultieren, zurzeit kostet er in Amerika eben mal 23.000 Dollar. Spekuliert wird in Deutschland über 40.000 Euro für das Basismodell. Bisher wurde er nur von Grauhändlern angeboten.
Allerdings wurde das Dicke-Backen-Auto schon von 1964 bis 1979 in Westdeutschland angeboten. Zum Preis von zunächst 16 100 Mark, allerdings nicht unter der Modellbezeichnung Mustang. Dieser Namen war zu jener Zeit vom Zweiradhersteller Kreidler geschützt, T5 taufte die Kölner Ford-Dependance die Erstausgabe des Kultautos damals eher emotionslos.