Keine Fortschritte : Deutsche Industrie warnt vor hartem Brexit

Der Bundesverband der Deutschen Industrie stellt sich beim Brexit auf das Schlimmste ein. Vor allem ein harter Ausstieg Großbritanniens aus der EU hätte schwerwiegende Folgen.
Die deutsche Wirtschaft rechnet nach dem Ausbleiben größerer Fortschritte bei den Brexit-Verhandlungen mit dem Schlimmsten. „Deutsche Unternehmen mit einem Standbein in
Großbritannien und Nordirland müssen nun Vorsorge für den Ernstfall eines sehr harten Ausscheidens treffen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes BDI, Joachim Lang, am Donnerstag in Berlin.
Grundsätzlich bereite sich die deutsche Wirtschaft in Arbeitsgruppen aber auf alle Szenarien vor. Die Fragezeichen über den Ablauf des Brexits belasteten die deutschen Unternehmen mit Großbritannien-Geschäften schwer. „Über vielen Aktivitäten schwebt nicht nur das Damoklesschwert der Unsicherheit, sie sind vielmehr der Gefahr massiver Entwertungen ausgesetzt“, warnte Lang.
Ein ungeordnetes Ausscheiden der Briten aus der EU ohne Folgeregelungen würden erhebliche Verwerfungen für alle Beteiligten mit sich bringen, sagte Lang. Die bisherigen vier Verhandlungsrunden zwischen Briten und EU sowie die jüngsten Äußerungen von Großbritanniens Premierministerin Theresa May gäben jedenfalls bislang keinen Anlass zur Zuversicht.