West-Ost-Verbindung : Londoner Mega-U-Bahn wird mindestens neun Monate später eröffnet

BER, Elbphilharmonie, Stuttgart 21: Die Deutschen schimpfen über ihre Großprojekte. Doch auch im Nachbarland Großbritannien klappt längst nicht alles.
Die Eröffnung der neuen Elizabeth-U-Bahn-Linie quer durch London wird sich aus technischen Gründen um mindestens neun Monate verzögern. Das teilte der Betreiber Crossrail am Freitag mit. Demnach soll die neue West-Ost-Linie frühestens im Herbst 2019 eröffnet werden, statt wie geplant im kommenden Dezember. Grund sei, dass mehr Zeit für Sicherheitstests benötigt werde.
„Die Elizabeth-Verbindung ist eines der komplexesten und herausforderndsten Infrastrukturprojekte, die es im Vereinigten Königreich jemals gegeben hat“, sagte Crossrail-Chef Simon Wright. „Wir haben riesigen Fortschritt in diesem unglaublichen Projekt erzielt, aber wir brauchen mehr Zeit, um die Tests abzuschließen.“ Der Bau der Tunnel und die Entwicklung von Software habe länger gedauert als geplant.
Die neue Linie soll den internationalen Flughafen London-Heathrow mit dem Bankenviertel Canary Wharf verbinden. An der Verbindung wird seit zehn Jahren gebaut, die Kosten werden mit insgesamt 15 Milliarden Pfund (16,7 Milliarden Euro) angegeben.
Ziel ist es, die Zahl der Passagiere in der Londoner U-Bahn jedes Jahr um zehn Prozent auf 200 Millionen zu steigern. Außerdem soll sich die Fahrtzeit deutlich verkürzen. So soll die Fahrt vom Paddington-Bahnhof nach Canary Wharf nur noch 17 statt wie bislang 25 Minuten dauern. Außerdem erhofft sich die Stadt, die Wirtschaftsleistung um 42 Milliarden Pfund zu steigern, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.