Die EU in der Corona-Krise :
Wünsch Dir was mit Eurobonds

Tobias Piller
Ein Kommentar von
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Die Diskussion um gemeinsame europäische Anleihen hält weiter an.

Natürlich ist es einfacher, mit suggestiven Worten und vorgeblichen europäischen Idealen Wunschträume zu verkaufen. Doch diese Vorgehensweise wird am Ende zum Bumerang.

Politiker aus allen Ländern rufen derzeit nach Eurobonds, Corona-Bonds, Wiederaufbau-Bonds, Recovery-Bonds. Doch was genau damit gemeint sein soll, wird nicht so genau gesagt. Dahinter steckt auch Absicht. So kann sich jeder hinter diesen vagen Begriffen vorstellen, was er gerade für wünschenswert hält. Für eine solche Ansammlung von Idealvorstellungen haben gerade die Norditaliener einen schönen Begriff: „Ein Schwein nur aus Schinken“.

Es wäre allzu schön, wenn alle nur positive Seiten von Eurobonds genießen könnten. Doch wenn jemand von Umverteilung träumt, muss ein anderer bezahlen. Wenn italienische Politiker behaupten, die Rechnung könne einfach mit frisch gedrucktem Geld der Zentralbank bezahlt werden, muss ebenso irgendjemand die damit verbundenen Nachteile höherer Inflation bewältigen.

Je mehr die Aufrufe für Eurobonds klingen wie ein Wunschkonzert, desto mehr müssen die Urheber von Aufrufen und die Autoren hehrer Worte festgenagelt werden, ihre Vorschläge genau zu formulieren. Wer soll was zurückzahlen? Oder wollen manche lieber gar nichts zurückzahlen? Soll umverteilt werden und nach welchen Kriterien?

Wie gerade eine Studie des Mannheimer Instituts ZEW zeigt, könnte eine bevorzugte Verteilung von Geldern an diejenigen Länder, die besonders viele Opfer des Coronavirus beklagen oder einen besonderen Rückgang des Volkseinkommens erleben, am Ende auch dazu führen, dass die ärmsten Mitgliedsländer der Europäischen Union an die Wohlhabenden bezahlen.

Wer ernsthafte Vorschläge machen will, sollte klar benennen, wer etwas bekommen soll und wer dafür zu geben hat. Natürlich ist es einfacher, mit suggestiven Worten und vorgeblichen europäischen Idealen Wunschträume zu verkaufen.

Doch diese Vorgehensweise wird am Ende zum Bumerang. Da werden Erwartungen geweckt, die unerfüllbar sind, schon gar nicht in einem europäischen System und bei europäischen Haushaltsverhandlungen, bei denen 27 Länder ein Vetorecht haben.

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