Wichtigste Handelspassage : Containerschiff blockiert Suezkanal

Stau am Suezkanal: Das wichtigste Nadelöhr des Welthandels ist durch einen Frachter blockiert, der in der Nacht auf Grund gelaufen ist.
Ein Frachter ist im Suezkanal in der Nacht zu Mittwoch auf Grund gelaufen und blockiert seither die wichtige Schifffahrtsstraße zwischen Asien und Europa. Mehrere Schlepperboote waren zunächst rund um den Frachter im Einsatz, wie auf den Schiffsradaren vesselfinder.com und marinetraffic.com zu sehen war. Sowohl nördlich als auch südlich des Kanals bildeten sich demnach Staus von Containerschiffen.
Der Vorfall habe sich am Dienstag ereignet, teilte das Seefahrts- und Logistikunternehmen GAC auf seiner Internetseite mit. An Bord des Frachters sei es zu einem Stromausfall gekommen.
Nach Angaben der Schiffsradare handle sich um den Frachter „Ever Given“. Laut vesselfinder.com ist er 400 Meter lang und 59 Meter breit. Das 2018 gebaute Schiff fahre unter der Flagge Panamas, es sei aus China gekommen und auf dem Weg nach Rotterdam in den Niederlanden.
Es war zunächst unklar, wann die Schifffahrtsstraße wieder freigegeben werden könne. Eine Mitteilung der Kanalbehörden lag zunächst nicht vor. Der Suezkanal ist das mit Abstand wichtigste Nadelöhr für die Weltwirtschaft. Ein Zehntel des Seehandels der Welt geht durch den schmalen Kanal zwischen Mittel- und Rotem Meer. Ohne ihn müssten Frachter aus Asien um Afrika herumfahren, was den Weg um 7000 Kilometer verlängern würde.
Die Hauptverkehrsroute zwischen Asien und Europa läuft über den Suezkanal, dessen Durchfahrt etwa elf Stunden dauert und mehr als 300.000 Dollar kostet. Im Jahr 2019 haben 18.800 Schiffe den Kanal passiert.
Den Börsen bereitet der Vorfall Sorgen. Die Ölpreise sind am Mittwoch wegen Problemen in einer wichtigen Energietransportroute gestiegen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent 61,63 Dollar. Das waren 84 Cent mehr als am Vortag.