Vor einer Woche, am Sonntagabend, kurz nach 23 Uhr, nimmt das Leben des Christian Sewing eine neue Wendung: Die Deutsche Bank, wo er vor knapp 30 Jahren als Lehrling angefangen hat, ruft ihn zu ihrem Vorstandsvorsitzenden aus. Er ist am Ziel. Und am Anfang von etwas hoffentlich Großem. Die vier Stunden zuvor, während denen der Aufsichtsrat um Paul Achleitner tagt, sitzt er in Jeans und Pullover im Büro nebenan, sich konzentriert vorbereitend auf den Moment, der alles verändert: Sewing ist nun Chef der Deutschen Bank. Sein Leben wird ein anderes. Nicht von morgen oder übermorgen an. Nein, sofort. Die Welt schaut auf ihn mit anderen Augen. Schlagartig. Er merkt es gleich. Der Zuwachs an Macht und Geld ist verbunden mit einem Verlust an Freiheit.