Zahlungsunfähig :
Flugtaxi-Entwickler Lilium steht vor der Insolvenz

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Förderungswürdig oder nicht? Flugtaxi von Lilium

Der Hype um das Start-up war groß. Zuletzt hat der Bund ihm eine Bürgschaft verwehrt. Jetzt ist Lilium zahlungsunfähig.

Nach dem Scheitern der Bemühungen um Staatshilfe steht der Flugtaxi-Entwickler Lilium nach eigenen Angaben vor der Insolvenz. Das Unternehmen werde für die beiden wichtigsten operativen Töchter, die Lilium GmbH und die Lilium eAircraft GmbH, Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden, teilte die börsennotierte Holding am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC mit. Der Antrag werde in den nächsten Tagen beim Amtsgericht Weilheim gestellt, sagte ein Sprecher. Das Unternehmen könne den laufenden Betrieb nicht mehr finanzieren, damit drohe die Zahlungsunfähigkeit.

Insolvenzverfahren in Selbstverwaltung führten oft zu einem neuen Investorenprozess und einer bestmöglichen Lösung für die Gläubiger. Ob das Amtsgericht München dem Antrag auf Selbstverwaltung stattgebe, sei allerdings offen, teilte Lilium den Anlegern mit.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte sich vor einer Woche nicht zu einer Bürgschaft von 50 Millionen Euro für einen KfW-Kredit an Lilium durchringen können. Daraufhin seien auch die Vereinbarungen mit dem Freistaat Bayern, der ebenfalls für 50 Millionen Euro bürgen wollte, gescheitert, erklärte Lilium nun. Nach Angaben von FDP-Abgeordneten, die sich wie FDP-Bundesverkehrsminister Volker Wissing für das Unternehmen eingesetzt hatten, scheiterte die Unterstützung für Lilium am Widerstand der Grünen-Fraktion.

Lilium war 2015 gegründet worden. Der Jet des Herstellers wird elektrisch angetrieben, damit kann er senkrecht starten und landen. Nach vielen Testflügen war der erste bemannte Flug für das kommende Frühjahr, die erste Auslieferung an Kunden für 2026 geplant. Das Unternehmen unter Leitung des früheren Airbus-Managers Klaus Roewe beschäftigt gut 1.000 Mitarbeiter und hat rund 700 Fest- und Vorbestellungen aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und anderen Ländern.

Kunden und Investoren haben in das an der US-Börse Nasdaq gelistete Unternehmen bereits 1,5 Milliarden Euro investiert. Aber das anstehende Zulassungsverfahren und der Aufbau der Produktion hätten weitere große Summen gekostet. Allein im ersten Halbjahr 2024 hat Lilium fast 200 Millionen Euro ausgegeben.

Mit Volocopter steckt ein zweites deutsches Unternehmen im Bereich dieser neuen Flugtechnologien ebenfalls in finanziellen Schwierigkeiten. Volocopter wollte die Olympischen Spiele in Paris in diesem Sommer nutzen, um die innovative Art der Fortbewegung vorzustellen. Das Unternehmen erhielt letztlich aber keine Genehmigung.

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