Postliberalismus : Warum sehen wir den Pfadwechsel mit Unwillen?

Hier endet der lange Weg nach Westen: Zwei junge Politikwissenschaftler holen mit prominenten Rednern aus Amerika und Großbritannien die Debatte über den Postliberalismus in die Mitte Deutschlands.
Am 31. März 1990 patrouillierten zwischen der heute thüringischen Landstadt Geisa und der hessischen Gemeinde Rasdorf zum letzten Mal amerikanische Soldaten. Sie waren am Grenzbeobachtungsposten „Alpha“ stationiert – inmitten jener „Fuldaer Lücke“, in der die NATO eine Invasion der Truppen des Warschauer Pakts befürchtete. Die Soldaten des Blackhorse-Regiments, folgt man der Selbstbeschreibung der heutigen Gedenkstätte, bewachten dort mehr als vierzig Jahre lang die „Grenze zwischen Freiheit und Unfreiheit“, doch mit dem Mauerfall und spätestens der Wiedervereinigung gab es nichts mehr zu bewachen: Die Beobachtungstürme der DDR-Grenztruppen waren geräumt, das ehemalige Feindesland stand im Begriff, Teil des Westens zu werden – die Freiheit schien gesiegt zu haben.