Hundertster Geburtstag : Wie seine Herkunftswelt den Historiker Ernst Nolte prägte

Der Sohn eines katholischen Volksschullehrers wuchs in eine Welt beschleunigten Wandels vor unbewegtem Hintergrund hinein: Eine Spurensuche am Geburtsort Ernst Noltes.
Nach Rüdinghausen kommt man nicht ohne Grund. Das muss nicht gegen den Ort mit ungefähr 7000 Einwohnern sprechen. Er ist nicht das, was man sich unter einer deutschen Kleinstadtidylle vorstellt, obwohl er hügelig am Nordrand eines kleinen deutschen Mittelgebirges, des Ardeygebirges, und vor dem überraschend dichten „Herrenwald“ liegt; dafür hat der Ort zwischen Sauerland und Ruhrgebiet eine zu gewerbliche Ausstrahlung. Aber der Himmel wäre ohne die winterliche Witterung blau, es gibt viel Grün, einen kleinen Bach, die Brunebecke, die bergab Richtung Ruhr fließt, und einen Hammerteich, die Straßen sind sauber, die Häuser, drei Stockwerke hoch, wirken gepflegt, es gibt noch vereinzelt Fachwerk, westfälische Kotten (einfache Häuser), Reste von Landwirtschaft mit einer Pferdekoppel. Ein Reiterhof für Kinder zahlungskräftiger Eltern wird hier nicht betrieben, aber Kummersdorf sieht aus.