Diabetes und Bluthochdruck :
Weniger Zucker in der Schwangerschaft schützt das Kind

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Was man in der Schwangerschaft isst, kann auch die Epigenetik des Kindes beeinflussen.

Essen werdende Mütter wenig Zucker, leiden ihre Kinder seltener an Krankheiten wie Diabetes, zeigt eine Studie. Und sie verspeisen als Erwachsene weniger Süßes.

Wie viel Zucker werdende Mütter in der Schwangerschaft essen, beeinflusst die Gesundheit des Kindes langfristig. Eine aktuelle Studie zeigt: Wenn die Kinder in den ersten 1000 Lebenstagen, also von der Zeugung bis ins zweite Lebensjahr, viel Zucker konsumierten, trugen sie ein deutlich höheres Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck zu erkranken.

Das zeigten die Wirtschaftswissenschaftler um Tadeja Gracner von der University of Southern California in Los Angeles in einem „natürlichen Experiment“. Sie analysierten die Gesundheitsdaten von 60.000 Briten, die zwischen 1951 und 1956 geboren wurden. In Großbritannien war Zucker nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum September 1953 rationiert. Mit dem Ende der Einschränkung verdoppelte sich der Zuckerkonsum praktisch über Nacht. Jeder Erwachsene aß nun durchschnittlich 81 Gramm am Tag – und somit vermutlich auch schwangere Frauen.

Die Forscher verglichen die Daten von rund 38.000 Briten, die vor dem Ende der Rationierung geboren wurden, mit etwa 22.000, die nach Juli 1954 zur Welt kamen: Wer nach dem Ende der Rationierung gezeugt wurde, trug ein 35 Prozent beziehungsweise 20 Prozent höheres Risiko, als Erwachsener an Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck zu leiden. Sie erkrankten auch bis zu vier Jahre früher als diejenigen, die während der Zuckerrationierung geboren wurden.

Der Zuckerkonsum der Mutter in der Schwangerschaft machte gemäß den Forschern ein Drittel der Risikoerhöhung aus. Auch wie viel Zucker die Kinder durch das Stillen, Säuglingsmilch oder Babynahrung aufnahmen, bestimmte ihre Gesundheit langfristig.

„Ein erhöhter Zuckerkonsum führt bei der Mutter zu einer erhöhten Insulinproduktion. Das erhöhte zirkulierende Glukoselevel kann jedoch auch direkt durch die Plazenta zum sich entwickelnden Baby gelangen“, sagt Rachel Lippert, die die Nachwuchsgruppe Neuronale Schaltkreise am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) leitet. Aus Tierversuchen wisse man, dass die Hyperglykämie, also ein zu hoher Blutzucker, zu Veränderungen in der Gehirnentwicklung des Nachwuchses führe. „Diese Veränderungen reichen vom Hypothalamus – dem Teil des Gehirns, der den Stoffwechsel und das Essverhalten reguliert – bis hin zum Belohnungssystem und weiter zu Auswirkungen auf die soziale und kognitive Funktion.“

Es ist zum Beispiel möglich, dass die Kinder zeit ihres Lebens eine höhere Präferenz für Süßkram haben.

Die Ergebnisse bestätigen den bisherigen Wissensstand. Andere Studien haben bereits einen Zusammenhang aufgewiesen zwischen dem Zuckerkonsum der Schwangeren und dem Risiko des Kindes, übergewichtig zu sein. Auch in Tierstudien hat man gesehen, dass eine zuckerreiche Ernährung während der Schwangerschaft den Stoffwechsel des Nachwuchses langfristig stört und etwa Insulinresistenz und Glukoseintoleranz fördert.

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