FAZ+Nobelpreis für Han Kang :
Auszeichnung jenseits des Tellerrands

Andreas Platthaus
Ein Kommentar von Andreas Platthaus
Lesezeit: 2 Min.
Han Kang im Mai 2016 in London
Der wichtigste aller Literaturpreise ist bislang viel zu selten an asiatische Autoren gegangen. Mit dem Nobelpreis für die Südkoreanerin Han Kang wird das jetzt endlich einmal korrigiert.
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Mit der vor sechs Jahren erfolgten Umbesetzung ihrer Literaturnobelpreisjury verknüpfte die Schwedische Akademie nicht nur die Hoffnung, die damaligen Indiskretions- und Missbrauchsskandale vergessen zu machen, sie erhoffte sich durch die resultierende Verjüngung auch einen weltoffeneren Blick. Tatsächlich darf man es für eine Auszeichnung, die den Anspruch hat, allen Nationalliteraturen vergleichend gerecht zu werden, seltsam nennen, bislang derart wenige asiatische oder auch afrikanische Autoren bedacht zu haben. Immerhin wurde 2021 der in Tansania geborene Abdulrazak Gurnah geehrt. Aber ansonsten blieb auch in der neuen Ära alles schön traditionell abendländisch: Olga Tokar­czuk, Peter Handke, Louise Glück, Annie Ernaux, Jon Fosse.

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