Peter Sloterdijks Tagebücher :
Der berühmte Philosoph ärgert sich wie ein Debütant aus Hildesheim

Von Wolfgang Matz
Lesezeit: 5 Min.
Ein Tagebuchschreiber, der sich nicht abdichtet gegen das nackte Leben: Peter Sloterdijk, hier im Jahr 2020
Peter Sloterdijk veröffentlicht seine Tagebücher aus den Jahren 2013 bis 2016. Darin finden sich bewegende Sätze über Tod, Sterben und Geburt – und gleich daneben der Ärger, dass keiner sich um den 68. Geburtstag des Autors geschert hat.
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Der schönste Satz kommt gleich am zweiten Tag: „Windstille am Morgen, goldgrün das Licht in den Blättern, freie Stunden bis Mittag.“ Das also gibt es auch in Karlsruhe, aber braucht man dazu das Tagebuch eines Philosophen?

Über Peter Sloterdijk ist wohl das meiste gesagt. Und über seine „datierten Notizen“? Tagebücher, das liegt nahe, neigen allein vom Genre her zur Wiederholung, so wie das nackte Leben selbst; ihre innere Struktur ändert sich wenig, von Jahr zu Jahr, von Band zu Band, weshalb auch treue Rezensenten kaum zu grundstürzend neuen Erkenntnissen finden, selbst wenn, wie hier, nun schon der dritte erreicht ist.

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