Uraufführung von „Halleluja“ : Die Zeit gerät ins Taumeln
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Propheten, die Spaß an der Arbeit haben, so warnen echte Experten immer wieder, seien falsch. Zum Beglaubigungsattest gehöre der deutliche Widerstand des Berufenen gegen seine Berufung. Jona ist bekanntlich vor seinem Auftrag ausgebüxt, Elias hatte irgendwann genug, und Jeremiah fühlte sich von Gott vergewaltigt. Der Spaß, den der Komponist Péter Eötvös und sein jüngst verstorbener Librettist Péter Esterházy am Anfang ihres soeben in Salzburg uraufgeführten Oratoriums „Halleluja“ zu treiben versuchen, steht in dieser Tradition: Es ist er Spaß des Widerstands gegen den Auftrag der Weissagung. Der Sprecher, der Engel, der Prophet, der Chor weichen vor der Aufgabe des Oratoriums aus in den Ulk.
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