Digitale Kultur: Silicon Valley und das Ende der Langeweile

Der homo digitalis, den die Tech-Propheten mit ihrem „Empowerment“-Gesäusel aus seiner Unmündigkeit befreien wollen, leidet unter seltsamen Zwängen: Wie ein Getriebener checkt er sein Smartphone, um die Ereignisarmut des Alltags in einer Flut an Whatsapp-Nachrichten und Instagram-Reels zu ertränken und von einer „Story“ zur nächsten zu hetzen. In Wartezimmern, Zügen oder Parks – überall sieht man Menschen, die auf ihr Smartphone starren und die Umwelt ignorieren, als hätten sie die Filterblase mit in den physischen Raum transportiert. FOMO, die Fear of missing out, die Angst, etwas zu verpassen, darf inzwischen als pathologisch gelten.