Gedenken an Christoph Stölzl :
Es fehlt der Direktor

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Christoph Stölzl wechselte nicht nur zwischen Kultur und Politik, sondern wirkte gleichzeitig in beiden Sphären. In der Gründungszeit des Deutschen Historischen Museums ließ er sich zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der Berliner FDP wählen, von April 2000 bis Juni 2001 war er für die CDU Kultur- und Wissenschaftssenator unter Eberhard Diepgen. 2002 übernahm er für ein Jahr den Landesvorsitz der Berliner CDU.
Christoph Stölzl verpasste die allererste Ausstellungseröffnung des Deutschen Historischen Museums. Wie gerade so die Erfolgsgeschichte des DHM begann, zeigte jetzt eine Gedenkstunde für den am 10. Januar 2023 verstorbenen Gründungsdirektor.
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Es gab einen Anfang vor dem Anfang. Als Christoph Stölzl, der Gründungsdirektor des Deutschen Historischen Museums, am 10. Januar vergangenen Jahres mit 78 Jahren starb, wurde in vielen Nachrufen an die Bismarck-Ausstellung erinnert, mit der Stölzl im August 1990 einen unwahrscheinlichen Erfolg feierte, aus dem alles Weitere hervorging. Das DHM war damals noch keine Marke, sondern bloß ein Gedanke, dessen Urheber Helmut Kohl bei manchen Kulturbürgern unerfreuliche Assoziationen weckte. Stölzl war 1987 als Generaldirektor berufen worden; als Direktor des Münchner Stadtmuseums hatte er gezeigt, wie man mit entstaubter Kulturgeschichte ein großes Publikum anlockt.

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