FAZ+Zaatari über Krieg in Libanon :
„Ich hätte nie gedacht, dass Israel noch einmal einmarschieren würde“

Lesezeit: 6 Min.
Rauch über Beirut am Morgen des 2. Oktober.
Israels Bodeneinsatz in Südlibanon hat begonnen. Der aus der Region stammende Künstler Akram Zaatari spricht über die derzeitige Lage in Beirut, die erstaunliche Schwäche der Hizbullah und Parallelen zur arabischen Niederlage von 1967.
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Akram Zaatari, wie geht es Ihnen?

Wir erleben gerade eine, wie Israel es nennt, begrenzte militärische Operation in Südlibanon. Ich bin in Beirut, also in Sicherheit. Ich schaue fern.

Ich stelle mir vor, dass alle Menschen in den sicheren Gebieten in Beirut momentan nonstop auf ihre Bildschirme schauen.

Ja, und es gibt ein großes Gefühl von ... nicht unbedingt Stress. Es ist nicht der Stress, der mir zu schaffen macht. Es ist das große Fragezeichen am Horizont. Denn als die Israelis im Jahr 1982 in den Süden einmarschierten, begannen sie ihre Operation ebenfalls mit der Ansage, dass sie eine begrenzte Militäroperation bis zum Litani-Fluss durchführen würden. Dann sind sie viel weiter vorgedrungen. Jetzt haben sie wieder eine begrenzte Operation angekündigt. Andererseits wissen wir, dass es äußerst schwierig ist, eine Organisation wie die Hizbullah zu entwurzeln, die seit 35 Jahren in Südlibanon präsent ist und jetzt in ihrem eigenen Gebiet kämpft. Die Hizbullah kämpft in ihren Dörfern, in ihrem eigenen Land. Sie kennt sich dort sehr gut aus. Es wird also nicht einfach, aber wir wissen nicht, was geschehen wird.

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