FAZ+Meinungsfreiheit :
Elefantös

Christian Geyer-Hindemith
Ein Kommentar von Christian Geyer-Hindemith
Lesezeit: 2 Min.
In freier Wildbahn versteht er sich von selbst: Was aber, wenn er als Elefant im Raum auftritt?
Probleme ansprechen, die wie ein Elefant im Raum stehen: Ist das etwa ein Alleinstellungsmerkmal der Neuen Zürcher Zeitung? Das Schweizer Blatt fällt auf eine Werbeagentur herein. Und ewig lockt die Frage: Was darf man sagen?
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Der Anspruch, alles anzusprechen, was im Raum steht, gehört zur Stuhlkreis-Ideologie der siebziger Jahre. Es war die Zeit, in der man auch „Lass alles raus!“ sagte und sich davon einen Realitätsgewinn versprach. Zu Unrecht musste die Psychoanalyse herhalten. Psychoanalytisch aufgeklärt gibt es gerade keinen direkten Zugriff auf Wirklichkeit, wie viel auch immer man von ihr ansprechen mag. Nur indirekt, über die Wahrnehmung etwa von Auslassungen, Stockungen und Übersprüngen, lässt sich demnach ein Eindruck gewinnen von den Widerständen, wie sie sich in der bewussten Darstellung äußern und natürlich mitgehört, mitgesehen, mitverstanden werden wollen, so man überhaupt etwas versteht.

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