Turner und seine Künstler-Erben in Monaco :
Ein Hurra dem Walfänger Erebus!

Lesezeit: 7 Min.
Wer demnächst in Südfrankreich weilt, sollte diese Schau auf keinen Fall verpassen: „Turners sublimes Vermächtnis“ im Grimaldi Forum zeigt, wie der Künstler das Flüchtige verewigte.

Das Gemeinste, was man im Impressionismus-Jahr 2024 über diesen Stil sagen könnte, ist, dass ihn der Brite Joseph Mallord William Turner knappe hundert Jahre vor Claude Monets „Impression Sonnenaufgang“ von 1874 bereits vollgültig erfunden hatte. Auf den gewaltigen zweitausend Quadratmetern der Ausstellungshalle Grimaldi Forum in Monaco hängen seit vorigem Wochenende nicht nur die schönsten und meisten Gemälde Turners aus der Londoner Tate Gallery, die diese je ausgeliehen hat aus dem von ihr verwalteten Gesamtnachlass von insgesamt 36.600 Werken des Künstlers und der nur zu einem Bruchteil in deren eigenen Räumlichkeiten ausgestellt werden kann. Auch die wichtigsten und hinreißendsten von Turners Aquarellen sind in Monaco zu sehen, die üblicherweise aus konservatorischen Gründen nicht nur nie länger als wenige Wochen gezeigt werden, vielmehr im Grunde fast gar nicht mehr ausgeliehen werden. So hat der erste von zwölf Sälen in Monaco nicht nur die Aufgabe, durch seine Abdunkelung einzustimmen auf die Atmosphäre, die Turner in seinem geheimnisvoll verfinsterten Atelier Besuchern auferlegte, sondern lässt den Mond auf der in seinen Glanz und Schimmer getauchten „Landschaft“ von 1797 tatsächlich nicht silbern, vielmehr golden aus dem Nachtschwarz herausleuchten wie die sich durch den Dunst kämpfende Sonne auf Monets „Impression, Soleil levant“.

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