Wissenschaftlicher Beirat für Kassel :
Wissenschaftler für Documenta

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Damit die „künstlerische Freiheit“ in jedem Fall gewahrt bleibt: Für die nächste Documenta im Jahr 2027 wurden nun ein Code of Conduct veröffentlicht, der allerdings für die Künstlerische Leitung in Kassel nicht bindend ist
Hat man aus den Antisemitismen der letzten Documenta gelernt? Unter den nun designierten Mitgliedern des Wissenschaftlichen Beirats für die Weltkunstschau jedenfalls ist eine Museumsdirektorin aus Tel Aviv, sind Experten für Konfliktforschung und deutsch-jüdisches Zusammenleben sowie für die Rassifizierung von Kunst
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Die nächste Documenta hat ihre sechs Mitglieder des im Zuge des Antisemitismusskandals der letzten Ausgabe beschlossenen Wissenschaftlichen Beirats zusammen. Es sind dies Tania Coen-Uzzielli (Direktorin des Tel Aviv Museum of Art), Nicole Deitelhoff (Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungen an der Goethe-Universität Frankfurt und als Geschäftsführende Direktorin des Leibniz-Instituts für Friedens- und Konfliktforschung zuständig für den Bereich Internationale Institutionen), Susanne ­Gaensheimer (Direktorin der Kunstsammlung NRW Düsseldorf), Diane Lima (brasilianische Kuratorin und Autorin einer Publikation über Rassifizierung der Kunst), Christoph Menke (als Frankfurter Professor für Philosophie Mitglied des Forschungszentrums Normative Ordnungen) sowie Thomas Sparr, der sich als Autor und Editor-at-Large des Suhrkamp-Verlags an der Hebräischen Universität in Jerusalem und am dortigen Leo-Baeck-Institut intensiv mit dem deutsch-jüdischen Verhältnis beschäftigt hat.

Wissenschaftler sollen vorbeugen und die Krisenresilienz der nächsten Documenta stärken

Die Beiräte wurden auf Vorschlag des Aufsichtsrats für fünf Jahre benannt. Sie sollen diesen sowie die Geschäftsführung auf fachlicher Ebene unterstützen, indem sie aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Diskurse wie etwa zu Grenzen der Kunstfreiheit für die Documenta aufgreifen und anwendbar machen.

Der Hessische Staatsminister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels würdigte den nun gefundenen Beirat mit den Worten: „Mit der Gründung des wissenschaftlichen Beirats haben wir einen weiteren wichtigen Schritt zur Zukunftsfähigkeit und zur Erhöhung der Krisenresilienz der documenta und Museum Fridericianum gGmbH getan. Damit setzen wir ein starkes Zeichen für die Weiterentwicklung der documenta als globales Kulturereignis.“

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