Asien im Berliner Schloss :
Der Himmel gehört dem Reich der Mitte

Von Ulf Meyer
Lesezeit: 6 Min.
Zentral erschlossen: Wang Shu stellt die chinesische Kultur unter ein Dach aus Pappelhölzern
Wie aufgespießt und wie auf einer Architektur-Biennale: Die Präsentation von Kunst aus Japan, China und Korea im Berliner Schloss ist ein Spiegel der neuen Weltordnung.
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Im Humboldt-Forum im Herzen Berlins – und damit in gewisser Weise des Landes –, stehen sich zwei kon­träre zeitgenössische Architekturen gegenüber, die die neuen weltpolitischen Gewichte in Ostasien de­mon­strie­ren. Wäh­­rend die Präsentation der chinesischen Kultur auf imperialen Glanz ausgerichtet ist, bezieht sich die Präsentation ja­panischer Kunst auf die reduzierte Zen-Ästhetik und die Nachkriegsgeschichte. Na­tür­lich inszenieren sich die Länder nicht selbst, aber doch Landeskinder. Das Mu­seum für Asiatische Kunst im Westflügel des barocken Schlosses bildet mit seinem Bestand von dreizehntausend Exponaten die umfangreichste und bedeutendste Sammlung nordostasiatischer Kunst in Deutschland, aber seine Innenraumgestaltung wirkt bis auf zwei Interventionen von Architekten aus Japan und China verzagt.

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