Asien im Berliner Schloss : Der Himmel gehört dem Reich der Mitte
Im Humboldt-Forum im Herzen Berlins – und damit in gewisser Weise des Landes –, stehen sich zwei konträre zeitgenössische Architekturen gegenüber, die die neuen weltpolitischen Gewichte in Ostasien demonstrieren. Während die Präsentation der chinesischen Kultur auf imperialen Glanz ausgerichtet ist, bezieht sich die Präsentation japanischer Kunst auf die reduzierte Zen-Ästhetik und die Nachkriegsgeschichte. Natürlich inszenieren sich die Länder nicht selbst, aber doch Landeskinder. Das Museum für Asiatische Kunst im Westflügel des barocken Schlosses bildet mit seinem Bestand von dreizehntausend Exponaten die umfangreichste und bedeutendste Sammlung nordostasiatischer Kunst in Deutschland, aber seine Innenraumgestaltung wirkt bis auf zwei Interventionen von Architekten aus Japan und China verzagt.