TEFAF Maastricht : Raubüberfall auf Kunstmesse
Auf die internationale Kunstmesse TEFAF im niederländischen Maastricht ist nach Polizeiangaben ein bewaffneter Überfall verübt worden. Zwei Verdächtige seien festgenommen worden, zwei weitere Personen sollen auf der Flucht sein. Die Fahndung nach ihnen laufe auf Hochtouren. Nach Einschätzung der Polizei haben die Männer möglicherweise Diamanten erbeutet. Verletzt wurde niemand.
Die Messe war am Dienstagmorgen evakuiert worden, nachdem Augenzeugenberichten zufolge mehrere Männer, von denen mindestens einer ein Gewehr bei sich getragen haben soll und der andere ein Beil, gegen 11.30 Uhr einen Schmuckstand zu überfallen versucht hatten. Auf Fotos in den sozialen Medien sind Aufnahmen schwer beschädigter Glasvitrinen zu sehen. Ein Video auf Twitter zeigt, wie ein Mann mit einem Vorschlaghammer eine Vitrine zertrümmert, etwas in einen Beutel stopft und mit drei weiteren Männern fortläuft, während Messebesucher konsterniert zusehen.
Die Kunstmesse, die nach zwei Jahren Corona-Pause erstmals wieder in Präsenz stattfindet, muss sich nun Fragen zu ihrem Sicherheitskonzept stellen. In einer offiziellen Stellungnahme heißt es, die hauseigenen Sicherheitsteams hätten die mutmaßlichen Täter rasch entwaffnet, die Polizei sei rasch vor Ort gewesen. „Die strengen Sicherheitsverfahren der Messe wurden befolgt und alle Besucher erfolgreich evakuiert.“
Wie es dazu kommen konnte, das mutmaßlich Bewaffnete in die Hallen der des Maastricht Messe- und Kongresszentrums (MECC), die die TEFAF bespielt, vordringen konnte, beantwortet das nicht. Ein Sprecher der Messe sagt: „TEFAF verfügt über robuste Verfahren im Falle einer Sicherheitsverletzung. Diese wurden genau befolgt, und alle Besucher, Aussteller und Mitarbeiter wurden sicher evakuiert. Jetzt hat die Messe wieder geöffnet. TEFAF und MECC arbeiten jetzt mit den Behörden zusammen – es wird keine weitere Erklärung abgegeben.“
Auf der TEFAF - kurz für „The European Fine Arts Fair“ -, die zu den wichtigsten Kunstmessen in Europa zählt, werden alte und moderne Kunst, Antiquitäten, Antikes und Kunsthandwerk, darunter auch Schmuck, von führenden Galeristen und Unternehmen ausgestellt und zum Verkauf angeboten. Die auf Twitter kursierenden Bilder von der TEFAF legen nahe, dass es sich bei dem überfallenen Stand womöglich um den des Londoner Händlers Symbolic & Chase handelt.
„The Art Newspaper“ zitiert einen Händler vor Ort, der gesagt habe, die Situation sei „sehr gut gehandhabt“ worden. „Die meisten Kunden werden den Vorfall nicht einmal bemerkt haben. Die Diebe wurden von der Polizei schnell festgenommen, und es gab keine Verletzten.“