„Wasp Network“ bei Netflix :
Heißkalte Krieger im Zwielicht

Von Oliver Jungen
Lesezeit: 4 Min.
René González (Édgar Ramírez) hatte auf Kuba ein gutes Leben, doch es treibt ihn zum amerikanischen „Klassenfeind“.
Stich ins Wespennest: Olivier Assayas anspruchsvoller Film „Wasp Network“ über den ideologischen Kampf um Kuba hat eine reale Vorlage. Das ist Glück und Hemmnis zugleich.
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Pilot, das reimt sich in Hollywood nicht erst seit „Top Gun“ auf Patriot. Während aber die 150 Millionen Dollar teure Kino-Fortsetzung des ultimativen Schurkenschockers („Top Gun 2“), die startklar auf dem Rollfeld steht, coronabedingt nicht abheben kann, brummt auf Netflix jetzt ein ebenfalls prominent besetzter und aufwendig produzierter Spionage-Doppeldecker an ihr vorbei, der zeigt, dass die Sache mit den Loyalitäten so leicht vielleicht doch nicht ist. Dabei sind die Helden dieser französisch-belgisch-spanisch-brasilianischen Produktion in der Regie von Olivier Assayas, der stille Arthouse-Produktionen („Die Wolken von Sils Maria“) ebenso beherrscht wie episch ausholende Terroristen-Biographien („Carlos – Der Schakal“), auf ihre Art noch viel cooler als der ewige Collegeboy Tom Cruise. Vielleicht sind sie sogar etwas zu verschlossen.

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