FAZ.NET-Tatortsicherung :
Wie erfindet man eine rechtspopulistische Partei?

Lesezeit: 7 Min.
Fast wie im richtigen Leben: Politiker der Fernseh-Partei Neue Patrioten (Benjamin Braun, Anja Kling, Patrick von Blume) vor der Presse
Im neuen „Tatort“ aus Hamburg kommen die Mörder aus einer rechtspopulistischen Bewegung, die einem bekannt vorkommt. Ein Gespräch mit Niki Stein, dem Drehbuchautor und Regisseur der Folge „Dunkle Zeit“.
Merken
Zur App
FAZ.NET: War es leicht, eine rechtspopulistische Partei für den „Tatort“ (hier die Fernsehkritik) zu erfinden?
Niki Stein: Ja. Leichter, als einen „Tatort“ über die SPD zu schreiben. Wobei ich auch schon ein wenig Übung hatte. Vor neun Jahren habe ich schon einmal einen Krimi über eine rechtspopulistischen Bewegung gedreht. Der hieß „Die Frau aus dem Meer“, Hanns Zischler spielte darin einen früheren Polizeipräsidenten, der mit der Sicherheit seiner Stadt nicht einverstanden ist. Die Figur war damals inspiriert von den Erfolgen der sogenannten „Schill-Partei“ in Hamburg. Und ich habe vier Jahre mit Nico Hofmann an einer Fernsehserie gearbeitet, die sich historisch vor allem mit dem Scheitern der „Weimarer Republik“ befasste, dargestellt am Aufstieg Adolf Hitlers und der NSDAP. Und, vorsichtig gesagt: Die Übereinstimmung der Rhetorik von damals mit der der neuen rechtspopulistischen Parteien ist schon erschreckend. Es sind ja nicht nur Begriffe wie der von Goebbels geprägte Begriff „Lügenpresse“. Es sind auch „diese Gestalten in Berlin“ oder „Müllhaufen der Geschichte“, das ist alles dasselbe Vokabular des Hasses und der Abgrenzung.
Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.
  翻译: