TV-Kritik „Illner“ :
Innehalten nach einem unfassbaren Anschlag

Lesezeit: 4 Min.
Ein gutes Beispiel für eine politische Talkshow, die zum Nachdenken anregt: Bei „Maybritt Illner“ wurde über den rassistischen Anschlag in Hanau diskutiert.
Ist die Talkshow das adäquate Format, um über das rechtsradikale Attentat von Hanau zu diskutieren? Bei Maybrit Illner gelang es, durchzuatmen und konstruktive Gedanken zum Alltagsrassismus und zum Kampf gegen Verschwörungstheoretiker zu formulieren.
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Nach einem langen Tag der Berichterstattung über den rassistischen Mordanschlag von Hanau waren Zweifel angebracht, ob ausgerechnet eine Talkshow den richtigen Ton finden konnte, um über Ursachen und Konsequenzen nachzudenken. Denn allzu oft geht es dort schrill, zugespitzt und undifferenziert zu – wo es ja schon auf Nachrichtenseiten, in Kommentarspalten und sozialen Medien laut ist. Doch solche Zweifel konnte die Runde bei Maybrit Illner am Donnerstagabend schnell ausräumen. Es ging nachdenklich zu, kaum Plattitüden waren zu hören, die Moderatorin ließ die Gäste längere Gedankengänge ausführen und hakte nach, wo Fragen offen blieben.

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