Berlins Olympia-Bewerbung :
Goldmedaille für Graffiti

Lesezeit: 5 Min.
Schüler bilden am 19.02.2015 in Berlin vor dem Brandenburger Tor die Olympischen Ringe nach.
Die bescheidensten Spiele aller Zeiten und zudem auch noch demokratisch und nachhaltig: Wie sich Berlin mit seiner Olympia-Bewerbung der Welt als Zukunftsmodell empfiehlt.
Merken

Vielleicht erledigt sich Berlins Olympia-Bewerbung schon früher als gedacht, falls bei der für diese Woche angesetzten Forsa-Telefonumfrage klarwerden sollte, dass es in der Bevölkerung kaum Zustimmung für das Projekt gibt, und das deutsche Organisationskomitee dem Konkurrenten Hamburg den Vorzug gibt. Doch die kurze Frist, in der sich der Senat zu so etwas wie einer Kampagne („Wir wollen die Spiele“) durchringen konnte, reichte immerhin für eine Selbstdarstellung, die in einer originellen Umkehrung der üblichen Bewerbungsverheißungen gipfelt: Nicht damit, dass Berlin von der Aufmerksamkeit der Welt profitieren könnte, oder damit, dass Olympia eventuell einfach Spaß macht, versuchen die schlauen Offiziellen den Leuten die Spiele schmackhaft zu machen, sondern damit, dass Berlin Olympia und damit die ganze Welt auf den Stand der Zeit bringen könnte, der nach Lage der Dinge der Berliner Stand ist.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.
  翻译: