Dax-Wert im Aufwind : Sartorius mit deutlichem Kurssprung
Mit kräftigen Aktienkäufen haben Anleger auf die vorläufigen Geschäftszahlen und den Ausblick des Pharma- und Laborzulieferers Sartorius reagiert. Der Kurs der Anteilsscheine des Dax-Konzerns stieg am Dienstag zeitweise um fast 16 Prozent, im Verlauf pendelte er sich bei einem Plus von rund 14 Prozent ein.
Unter den Investoren stieß das Fazit des scheidenden Konzernchefs Joachim Kreuzburg, man sei mit den erreichten Ergebnissen zufrieden und die Entwicklung zeige zunehmend nach oben, auf offene Ohren. Für 2025 prognostizierte er „ein moderates Umsatzwachstum oberhalb des Marktes und eine Steigerung der Profitabilität“. Sartorius hatte von der Corona-Pandemie stark profitiert, im Anschluss aber unter einer deutlichen Nachfrageflaute gelitten.
Ausblick auf 2025 „bewusst vorsichtig“
„Die Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte und vor allem im Schlussquartal bestätigt unsere Einschätzung, dass die temporäre Nachfrageschwäche zum Ende kommt und die Branche schrittweise zu ihrem robusten, strukturell zugrunde liegenden Wachstumstrend zurückkehrt“, sagte Kreuzburg und sprach von einem Trendwechsel. Man gebe einen bewusst vorsichtigen Ausblick auf das Geschäftsjahr 2025.
Der Life-Science-Markt wachse noch geringer als im langjährigen Durchschnitt. Es sei aber mit einer fortschreitenden Nachfrageerholung zu rechnen. Die angepeilte moderate Umsatzsteigerung soll vorrangig vom Wiederholgeschäft mit Verbrauchsmaterialien getrieben sein. Die Sparte Bioprozesstechnik dürfte den Erwartungen zufolge stärker zum Wachstum beitragen als die Laborsparte. Der Ertrag gemessen am Vorsteuergewinn (operatives Ebitda) soll sich dabei leicht stärker erhöhen als der Umsatz.
Im vergangenen Jahr stagnierte der Umsatz bei rund 3,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank um knapp zwei Prozent auf 945 Millionen Euro, der Nettogewinn schrumpfte um mehr als 17 Prozent auf 280 Millionen Euro. Allerdings legte das Göttinger Unternehmen im vierten Quartal noch einen Schlussspurt hin: Der Umsatz stieg wechselkursbereinigt um 6,5 Prozent und übertraf damit die Analystenschätzungen.
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Noch stärker entwickelte sich der Auftragseingang, der wechselkursbereinigt um 21,5 Prozent zulegte. Sartorius profitierte im vergangenen Jahr von einem rund 100 Millionen Euro schweren Sparprogramm. Dabei waren interne Strukturen und Abläufe gestrafft und Personal abgebaut worden.
Trotz des aktuellen Kurssprungs können sich Anleger, die zu Corona-Hochzeiten die Sartorius-Aktie gekauft haben, noch immer nicht so recht freuen. Im Dezember 2021 kostete das Papier fast 600 Euro und damit doppelt so viel wie heute. Die Bilanz Kreuzburgs, der am 1. Juli von Michael Grosse abgelöst wird, fällt dennoch unterm Strich beeindruckend aus: Seit seinem Amtsantritt 2003 haben sich alle wichtigen Kennzahlen vervielfacht. Kreuzburgs Erfolgsbilanz suche „nicht nur in Deutschland ihresgleichen“, lobt Aufsichtsratschef Lothar Kappich.