„Lifehack“, „Matchen“ etc. : Unsere Unworte des Jahres 2022
Ergebnisorientiert
Dieses Wort ins Visier zu nehmen ist längst überfällig, geistert es doch seit Jahren durch alle möglichen E-Mails und Paper – ja, Sie lesen richtig, auch in Eschweiler-Dürwiß schreibt der solide Mittelständler jetzt ein „Paper“ zur Diskussionsvorlage. Zurück zum inflationären „ergebnisorientiert“. Soll ein Projekt beworben, ein Auftrag an Land gezogen, eine langweilige Aufgabe besungen werden, dann braucht es ein Adjektiv, das der Ödnis Glanz verleiht. Wir nennen es ergebnisorientiert. Das täuscht Dynamik, Fokussiertheit (igitt, auch so ein blasiertes Angeberwort) und etwas diffus Tolles vor. Lasst uns vom Ergebnis her denken. Ja, ja, natürlich soll hinterher etwas Gescheites dabei rauskommen, natürlich rackern wir uns dafür ab und strengen uns an, damit das Ergebnis gut wird. Das ist doch der Kern der Erwerbsarbeit und nicht der Erwähnung wert. Alles andere wären zeitfressende Laberrunden. „Entscheidend ist, was hinten rauskommt“, sprach einst ein Bundeskanzler, den jüngere Generationen nur aus Geschichtsbüchern kennen. Drastisch, aber auf den Punkt. Auch wenn das Bilder von Verdauungsprozessen hochsteigen lässt. URSULA KALS