Platzbedarf sinkt : Firmen verkleinern Büroflächen wegen Homeoffice
Die Bürofläche in deutschen Unternehmen nimmt einer Ifo-Untersuchung zufolge wegen der verstärkten Nutzung des Homeoffice ab. „6,2 Prozent aller Unternehmen haben ihre Büroflächen bereits verkleinert, weitere 8,3 Prozent planen es in den kommenden fünf Jahren“, erklärte Ifo-Forscher Simon Krause. Demnach sind es zudem vor allem die Unternehmen, die einen Großteil der Bürofläche nutzen, die nun reduzieren.
Dienstleister und Großunternehmen nutzen den Angaben nach den Großteil der Bürofläche in Deutschland. In diesen Kategorien habe rund jedes vierte Unternehmen sich bereits verkleinert oder plane dies. „Basierend auf unseren Studien erwarten wir, dass langfristig die Nachfrage nach Büroflächen wegen Homeoffice um etwa zwölf Prozent sinken wird“, erklärte Krause.
„Trotz Aufforderungen einzelner Unternehmen zur Rückkehr ins Büro hat sich das regelmäßige Arbeiten im Homeoffice etabliert“, führte der Forscher aus. Seit knapp zwei Jahren sei die Homeoffice-Quote weitgehend stabil: ein Viertel der Beschäftigten arbeitet zumindest gelegentlich von zu Hause, jedes dritte Unternehmen bietet diese Möglichkeit.
Da Mietverträge meist langfristig abgeschlossen sind, mache sich die Wirkung auf die Bürofläche nun erst nach und nach bemerkbar, erklärte das Münchener Institut. Für den Immobiliensektor stelle diese Veränderung eine weitere Herausforderung dar.
Dienstleister und Großunternehmen ziehen eine Reduzierung der Büroflächen am häufigsten in Betracht. 11,8 Prozent der großen Dienstleistungsbetriebe haben bereits verkleinert, 14,0 Prozent wollen dies innerhalb der nächsten fünf Jahre tun. Weniger Büroverkleinerungen gibt es in der Industrie (5,6 Prozent erfolgt, 6,8 Prozent geplant), im Handel (1,7 Prozent erfolgt, 4,5 Prozent geplant), im Baugewerbe (0,2 Prozent erfolgt, 1,6 Prozent geplant) und bei kleinen Unternehmen (4,2 Prozent erfolgt, 6,1 Prozent geplant). „Die Reduzierung von Büroflächen stellt den angespannten Immobilienmarkt vor Herausforderungen“, sagte Krause. „In Kombination mit wirtschaftlichen Unsicherheiten, gestiegenen Zinsen und Baukosten ist keine schnelle Erholung in Sicht.“