FAZ+Leitung der Uni Tel Aviv :
„Der Druck der Regierung auf die Universitäten ist deutlich gestiegen“

Lesezeit: 6 Min.
Zwischen den Fronten: die Universität von Tel Aviv
Ariel Porat und Milette Schamir führen die Universität in Tel Aviv. Ein Gespräch über die akademischen Boykotte gegen Israel – und den Angriff der israelischen Regierung auf die Hochschulautonomie.
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Seit dem 7. Oktober gibt es eine Welle von Boykotten gegen israelische Wissenschaftler und Universitäten. Wie stark betrifft Sie das an der Tel-Aviv-Universität?

Ariel Porat: Es ist eine große Bedrohung. Wir sind auf die Zusammenarbeit mit Forschern in aller Welt angewiesen. Lassen Sie mich aber zunächst sagen, dass der Boykott an sich für uns nichts Neues ist. Es hat auch schon vor dem 7. Oktober Boykotte gegeben. Beispielsweise wurden israelische Wissenschaftler nicht zu Konferenzen eingeladen, oder ihre Publikationen wurden von Zeitschriften übergangen, oder es wurde versucht, sie aus Gremien zu entfernen. Die größte Veränderung ist der Umfang. Zum ersten Mal sind es ganze Universitäten, die Israels akademische Welt boykottieren. Zugleich erleben wir aber auch, wie viele Freunde die Tel-Aviv-Universität bei Hochschulleitungen in aller Welt hat, in den Vereinigten Staaten, Deutschland und anderswo, bis hin zu den vielen Gelehrten und Forschern, die ihre Zusammenarbeit mit uns gerade jetzt vertiefen wollen.

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