Bettencourt-Affäre : UMP-Politiker kritisieren Strafverfahren gegen Sarkozy

Nach einem mehrstündigen Verhör hat der ermittelnde Richter in der Bettencourt-Affäre ein Strafverfahren gegen Frankreichs ehemaligen Präsidenten Sarkozy eingeleitet. Die UMP reagierte empört.
Mit Richterschelte haben führende Politiker der rechtsbürgerlichen Partei UMP am Freitag auf das Strafverfahren gegen Nicolas Sarkozy reagiert. Nach Jacques Chirac ist Sarkozy der zweite französische Staatspräsident, der ins Visier der Justiz gerät. Der frühere Europaminister Laurent Wauquiez kritisierte, dass der Fall gerade jetzt neu aufgerollt werde, da Sarkozys Beliebtheit gewachsen sei und die Linksregierung in Schwierigkeiten stecke. Die Justiz werde zu politischen Zwecken missbraucht. Als „ungerecht“ bezeichnete der frühere Premierminister François Fillon die Anklageerhebung. Das Vorgehen des Untersuchungsrichters sei „infam“, sagte der frühere Innenminister Claude Guéant. Sarkozys früherer Berater Henri Guaino forderte, dass der zuständige Richter Jean-Michel Gentil „zur Rechenschaft gezogen“ werden müsse. Sein Vorgehen „entehrt die Justiz“, sagte der Abgeordnete Guaino. Sarkozys Anwalt Thierry Herzog teilte mit, sein Mandant sei „kämpferisch“, aber empfinde das Vorgehen der Justiz als „skandalös“. An der Unparteilichkeit des Untersuchungsrichters gebe es ernsthafte Zweifel, so der Anwalt.