Rote Brigaden :
Keine Auslieferung italienischer Linksterroristen aus Frankreich

Von Matthias Rüb, Rom
Lesezeit: 3 Min.
Ein Aktivist der linksextremen Gruppe Lotta Continua, der 1972 für die Ermordung des Mailänder Polizeichefs verurteilt wurde, bei einer Auslieferungsanhörung in einem Pariser Gericht
Jahrzehntelang focht Rom für die Auslieferung verurteilter Linksterroristen, die in Mitterrands Frankreich Asyl bekommen hatten. Doch die französische Justiz hält weiter ihre schützende Hand über sie.
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Die Entscheidung des Kassationsgerichtshofes in Paris vom Dienstag gegen die von Rom geforderte Auslieferung von zehn ehemaligen Linksterroristen ist in Italien mit Bedauern und Erstaunen aufgenommen worden. Roberto Della Rocca, der 1980 bei einem Anschlag der Terrorgruppe Rote Brigaden in Genua verletzt worden war, sprach von einer „Schande ohne jegliche rechtliche Begründung“. Er frage sich, wie die Franzosen reagieren würden, wenn man die Hintermänner des islamistischen Terroranschlags im Pariser Bataclan-Theater vom 13. November 2015 mit 89 Toten zunächst festnehmen und dann laufen lassen würde.

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