Europawahl in Niederlanden :
Was Geert Wilders die Populisten lehrt

Andreas Ross
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Zwischen Höhenflug und Dämpfer: Wilders im Europawahlkampf in den Haag

Nach seinem Sieg in der Parlamentswahl musste Geert Wilders schmerzhafte Kompromisse eingehen. Egal: Viele Wähler trauen gemäßigten Radikalen eher als radikalisierten Moderaten.

Wenn Politiker Positionen, die sie seit jeher mit Inbrunst verteidigen, aus taktischen Gründen vergessen machen möchten, pflegen viele Wähler an ihrem Rückgrat zu zweifeln. Auch wenn Politiker in Koalitionsgesprächen allzu viele Zugeständnisse machen, um an die Macht zu kommen, belohnen ihre Anhänger derlei Kompromissbereitschaft oft nicht. Für den niederländischen Islamfeind und EU-Gegner Geert Wilders aber scheint das derzeit nicht zu gelten.

Indem er seine radikalsten Positionen „auf Eis legte“, ließ er bei der Parlamentswahl voriges Jahr alle anderen Parteien weit hinter sich. Nachdem er in der Folge drei anderen Parteien weit entgegenkam, nicht zuletzt durch den Verzicht auf jedes Regierungsamt, konnte er in der Europawahl am Donnerstag sein Ergebnis von 2023 ungefähr halten: Knapp ein Viertel der niederländischen Wähler machte auch diesmal ihr Kreuz bei Wilders’ Ein-Mann-Laden namens „Freiheitspartei“. Die drei anderen Rechtsparteien, die Wilders in einem „außerparlamentarischen Kabinett“ einhegen wollen, kamen dagegen auf keinen grünen Zweig.

Ein Dämpfer? Ja, aber auf hohem Niveau

Man kann das Wahlergebnis zwar auch anders lesen, nämlich als Dämpfer für Wilders: Mutmaßlich landete er knapp hinter dem Wahlbündnis von Grünen und Sozialdemokraten, dessen Anführer Frans Timmermans die Früchte der Polarisierung erntet. Sicher ist, dass Wilders seine Umfragenhöhenflüge nach der Parlamentswahl nicht in Mandate verwandeln konnte.

In einem Land, in dem die Wähler seit vielen Jahren bedenkenlos Jo-Jo spielen mit ihren Parteien, ist die Stabilität von Wilders’ Ergebnis aber bemerkenswert. Andere Rechtspopulisten in Europa könnten sie als Bestätigung der Le-Pen-These sehen: Die Wähler wollen vor allem in der Migrationspolitik echten Wandel.

Den zu vollbringen, trauen viele am ehesten den immer schon „unerschrockenen“ Radikalen zu, die sich zuletzt (rhetorisch) gemäßigt haben. Und nicht den Mitte-Kräften, die ihre asylpolitischen Messer erst in jüngster Zeit geschärft haben.

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