Demonstrationen in Leipzig : Laues Lüftchen statt „Heißer Herbst“

Die Linke hat den „Heißen Herbst“ in Leipzig eingeläutet. Mit weniger Teilnehmern als erwartet und mit klarer Abgrenzung von den Rechtsextremen.
Es ist Montagabend um 20:20 Uhr, als der Demonstrationszug vor dem Leipziger Hauptbahnhof zum Stehen kommt. Die Polizei hat eine Kette gebildet, keiner kommt mehr durch. „Widerstand“ und „Straße frei“, fordern die Demonstranten. Als ihr Wunsch nicht erhört wird, folgen verbale Injurien gegen die Einsatzkräfte. Doch die bleiben stabil. Die Widerständler müssen beidrehen, zu ihrem großen Ärger auch noch nach links. „Alles wie früher hier“, regt sich einer von ihnen auf. Der Satz könnte auch für ihre Plakate gelten, auf denen immer noch Merkel in Sträflingskleidung zu sehen ist. Womöglich fehlt das Personal für Erneuerung, es sind nur rund 150 Leute, die sich hier hinter der rechtsextremen Kleinstpartei „Freie Sachsen“ versammelt haben. Zuvor auf der Kundgebung waren es gut doppelt so viele. Der Rest ist nun vermutlich bei der Linken gelandet, die mit rund 3000 Menschen durch das Zentrum zieht. Die Polizei muss dafür sorgen, dass sich beide nicht begegnen.