Linkspartei :
Das Siechtum eines Wechselbalgs

Daniel Deckers
Ein Kommentar von Daniel Deckers
Lesezeit: 1 Min.
Stadt für alle - Partei für immer weniger: der Linke-Vorsitzende Schirdewan im April 2024 auf dem Landesparteitag in Berlin.
Wieder einmal muss sich die Linkspartei eine neue Spitze suchen – besser gesagt das, was von der Mischung aus SED-Nachfolgepartei und westdeutschen SPD-Hassern übriggeblieben ist.
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So makaber es klingt: Nicht der Umstand spricht Bände, dass die beiden Vorsitzenden der Linkspartei sich von ihren Ämtern zurückziehen wollen, sondern der, dass kaum noch jemand da ist, der Wissler und Schirdewan noch eine Träne nachweinen könnte.

Zwar ist der Versuch der Ampel gescheitert, der Linkspartei durch die Abschaffung der Grundmandatsklausel den Weg in den Bundestag abzuschneiden.

Zur ganzen Wahrheit gehört aber, dass der aus der Fusion der SED-Nachfolgepartei PDS mit der westdeutschen, von Oskar Lafontaine dominierten WASG hervorgegangene Wechselbalg längst in einen Zustand fortschreitenden Siechtums eingetreten ist.

So werben die AfD und nun auch das BSW mit großem Erfolg um vormalige Linke-Wähler. Neue kommen kaum noch hinzu. An beidem ist die Linkspartei aber selbst schuld.

Seit ihrem Bestehen konnten die inneren Widersprüche, die sich in einer Vielzahl von Strömungen und Bewegungen bis hin zur Kommunistischen Plattform einer gewissen Sahra Wagenknecht äußerten, programmatisch nur mühsam kaschiert werden.

Nur mehr vom Immergleichen?

Noch weniger gelang dies durch das Führungspersonal an der Spitze von Partei und Bundestagsfraktion. Insofern ist die jüngste Entwicklung einerseits nur mehr vom Immergleichen. Aber in immer mehr Ländern ist die Linke nur mehr ein Schatten ihrer selbst. Und in zwei Wochen dürfte auch der erste Ministerpräsident aus den Reihen der Linkspartei der letzte geworden sein.

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