FAZ+Verhandlungen in Sachsen :
Kretschmer geht sogar auf die Linken zu

Von Markus Wehner, Erfurt
Lesezeit: 5 Min.
Mitte November: Der sächsische SPD-Ko-Vorsitzende Henning Homann und CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer nehmen an einer Pressekonferenz im Landtag teil.
In Sachsen wollen CDU und SPD eine Minderheitskoalition vereinbaren. Doch für die Wahl zum Ministerpräsidenten fehlen Michael Kretschmer zehn Stimmen. Selbst die kleine Fraktion der Linken spielt nun eine Rolle.
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Ach, wenn doch schon Weihnachten wär’. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer könnte sich das in diesem Jahr besonders wünschen. Sechs Tage vor Heiligabend, am 18. Dezember, will sich der CDU-Mann wieder zum Regierungschef wählen lassen. Zwölf Wochen nach der Landtagswahl, in der die Union knapp vor der AfD auf dem ersten Platz landete, steht Kretschmer noch ohne Koalition da, während in Thüringen und Brandenburg schon Koalitionsverträge präsentiert wurden. Das soll in Dresden jetzt auch schnell geschehen. Die sieben Arbeitsgruppen von CDU und SPD haben ihre Vorlagen erstellt, nun tagen die Spitzenleute. Sollten alle verbliebenen Hürden bis zum Sonntag überwunden werden, steht Kretschmer vor der nächsten Herausforderung. Ihm fehlen zehn Stimmen für eine Wiederwahl. Denn CDU und SPD, die eine Minderheitsregierung bilden wollen, haben zusammen nur 51 Sitze im Sächsischen Landtag. Gebraucht werden aber 61 von 120 Sitzen. Ob und woher Kretschmer die fehlenden Stimmen bekommt, ist bislang unklar.

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