So will die Linke doch noch in den Bundestag kommen
Die Stimmung ist bei der Linken besser als die Umfragen. In großer Einmütigkeit wird das Wahlprogramm beschlossen. Über Sahra Wagenknecht mag niemand mehr reden.
Weidel gegen Wagenknecht reloaded: In der Talkshow von Sandra Maischberger umwarb die AfD-Chefin die CDU, nannte Hitler einen Kommunisten und fühlte sich in der Rolle der Stärkeren pudelwohl.
Die 1969 in Jena geborene Sahra Wagenknecht ist seit September 2009 Bundestagsabgeordnete. Bis zu ihrem Austritt aus der Partei im Oktober 2023 war sie eine der führenden Politikerinnen der Partei Die Linke.
Jugend und Ausbildung
Wagenknecht wuchs in einem Dorf bei Jena und in Ost-Berlin als Tochter einer deutschen Mutter und eines iranischen Vaters auf. Ihr Vater gilt allerdings seit ihrer frühesten Kindheit als verschollen. Nach dem Abitur 1988 wurde sie in der DDR nicht zum Studium zugelassen. Erst nach der Wende studierte sie in Jena, Berlin und Groningen Philosophie, Volkswirtschaft und Neuere Deutsche Literatur.
Wagenknecht als Politikerin – Galionsfigur der Partei Die Linke
1989 begann Wagenknecht ihre politische Karriere in der SED. Nach der Wende gehörte sie ab 1991 dem Parteivorstand der PDS und der Kommunistischen Plattform an.
Seit 2007 ist sie Mitglied im Parteivorstand der Partei Die Linke. Bei der Bundestagswahl 2009 zog sie über die Landesliste erstmals für Die Linke in den Deutschen Bundestag ein. Im Mai 2010 wurde Wagenknecht zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt; im November 2011 zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Gemeinsam mit Dietmar Bartsch übernahm sie von 2015 bis 2017 den Fraktionsvorsitz und schied am 19. November 2019 aus dem Amt.
Parteigründung BSW
Am 23.10.2023 verkündete sie ihren Austritt aus der Linken und kündigte an, eine Partei gründen zu wollen. Am 8.1.2024 hat sich das „Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit“ (BSW) offiziell als Partei gegründet. Geführt wird die Partei von Wagenknecht selbst in einer Doppelspitze zusammen mit der früheren Fraktionsvorsitzenden der Linken im Bundestag, Amira Mohamed Ali.
Die Privatperson Sahra Wagenknecht
1997 heiratete Wagenknecht den Filmproduzenten Ralph T. Niemeyer. Die Ehe wurde geschieden. Seit 2012 ist Sahra Wagenknecht mit dem Politiker Oskar Lafontaine liiert. Das Paar heiratete 2014.
Die Stimmung ist bei der Linken besser als die Umfragen. In großer Einmütigkeit wird das Wahlprogramm beschlossen. Über Sahra Wagenknecht mag niemand mehr reden.
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Sahra Wagenknecht will den wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands stoppen. Doch Wirtschaftsforscher monieren nicht nur das „Misstrauen gegenüber Marktprozessen“.
Linkenchef Jan van Aken erklärt im Interview, warum er für einen Frieden in der Ukraine auf China setzt, aber nicht auf Waffenlieferungen – und was seine Partei vom BSW der Ex-Linken Wagenknecht unterscheidet.
Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht findet: Der Westen ist mitschuldig am Krieg in der Ukraine – und Putin kompromissbereit. Ein Streitgespräch.
Kurz vor Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hielt die BSW-Vorsitzende einen Einmarsch Moskaus noch für unwahrscheinlich. Das sieht sie nun anders – und distanziert sich von Putin. Doch Schuld am Krieg seien nicht nur die Russen.
In Hamburg rebellieren zwei BSW-Mitglieder gegen den Bundesverband. Sie haben ihren eigenen Landesverband gegründet. Das gefährdet das Fünfprozentziel der Partei im Bund.
Immer mehr Parteien bezeichnen ihre Spitzenkandidaten als Kanzlerkandidaten. Muss das sein? Und tritt Christian Lindner bald auch noch an?
Die Thüringer Koalition aus CDU, BSW und SPD steht. Katja Wolf (BSW) berichtet, wie diese überraschende Volte gelang und wie schwierig es nicht nur mit Koalitionspartnern war, sondern auch mit Parteichefin Sahra Wagenknecht.
Für Sahra Wagenknecht ist der schnelle Erfolg des BSW eine Genugtuung. Aber der Stern von Populisten kann schnell verblassen, wenn sie Farbe bekennen müssen.
In Thüringen stimmen die BSW-Mitglieder für die Brombeer-Koalition mit CDU und SPD. Streit im BSW – und zwischen Landeschefin Katja Wolf und Sahra Wagenknecht? Schnee von gestern.
Im Februar 2023 demonstrierten sie gemeinsam, jetzt melden sich BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht und die Publizistin Alice Schwarzer wieder mit eindringlichen Mahnungen – und einer Schuldzuweisung.
Zusammen mit Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow will Gregor Gysi die Linke wieder in den Bundestag bringen. Können die „Silberlocken“ das? Und wofür braucht man die Linke da überhaupt noch?
Der Thüringer CDU-Chef Mario Voigt hat durch kluges Vorgehen eine Brombeer-Koalition ausgehandelt. Der Pragmatismus der Thüringer BSW-Chefin Katja Wolf war mitentscheidend. Am Ende verkündete sie sogar einen scheinbaren Sieg von Sahra Wagenknecht.
Mit ihrem Wahlversprechen einer Expertenregierung schürt Sahra Wagenknecht das Misstrauen vieler Bürger gegen etablierte Parteien und deren Politiker. Die BSW-Chefin setzt auf ein bewährtes Rezept von Populisten.
Ein Großteil der Bürger wolle weder Olaf Scholz noch Friedrich Merz als Kanzler. Nach der Bundestagswahl soll es nach dem Willen von Sahra Wagenknecht deshalb ein „Kompetenzkabinett“ aus Fachleuten geben.
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Die Spitzen von CDU, BSW und SPD haben in Thüringen eine weitere Hürde bei der schwierigen Regierungsbildung genommen. Sogar Sahra Wagenknecht scheint diesmal zufrieden. Nun fehlt noch die Zustimmung der Parteigremien.
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