Mitten in der Sommerpause : Sondersitzung zur Kramp-Karrenbauer-Vereidigung kostete 193.530 Euro

Das meiste Geld sei dabei für die Flugkosten der angereisten Abgeordneten ausgegeben worden – rund drei Viertel der Parlamentarier waren für die Vereidigung aus dem Urlaub zurückgekehrt.
Die Einberufung des Bundestages zur Vereidigung von Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zur neuen Verteidigungsministerin mitten in der Sommerpause hat genau 193.530 Euro und 19 Cent gekostet. Diese Summe teilte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble auf Anfrage des AfD-Abgeordneten Ulrich Oehme mit, wie dieser bekanntgab.
Die Bundestagsverwaltung bestätigte am Freitag die Zahlen. Fast die komplette Summe, nämlich 189.561 Euro, seien reine Flugkosten gewesen, teilte ein Sprecher mit. Das restliche Geld sei etwa für Hotels oder Taxifahrten ausgegeben worden. In etwa entsprechen die Flugkosten denen, die dem Parlament in einer normalen Sitzungswoche entstehen. Laut Bundestagsverwaltung lagen sie zum Beispiel in der Woche vom 13. bis 17. Mai dieses Jahres bei 199.182 Euro.
Die meisten Abgeordneten mussten für die Sondersitzung zur Vereidigung von Kramp-Karrenbauer offensichtlich nicht von allzuweit her anreisen: Nach Angaben der Bundestagsverwaltung wurden jedenfalls keine Interkontinentalflüge dafür abgerechnet. Für die Vereidigung waren am 24. Juli rund drei Viertel der Abgeordneten aus dem Urlaub zurückgekehrt. 172 der 709 Parlamentarier fehlten nach Angaben des Bundestages entschuldigt. Die Anwesenheit des Parlaments nutzten drei Ausschüsse gleichzeitig für Sondersitzungen: Der Auswärtige Ausschuss, der Ausschuss für Bildung und Forschung und der Verkehrsausschuss.