Der Mensch und sein Auto : Das sind Typen
Sie ist in einem seriösen Alter, blondes Haar, elegantes Business-Kostüm, eine attraktive Erscheinung. Wie ihr Auto, Porsche 911, älteres Semester, topgepflegt, Cabriolet, schwarz. Ort der Beobachtung: Frankfurt, Parkhaus Alte Oper. Und die immer junge Frage: Gibt es typische Autos für typische Typen? Oder gibt es typische Typen für typische Autos? Der Fiat 500 ist wahrscheinlich das, was man als Frauenauto bezeichnete. Freundlich im Auftritt, ohne Aggression, als stacheliger Abarth freilich geschlechterübergreifend eine Sportskanone. Hingegen gehen 3er-BMW oder Mercedes-Benz C-Klasse eher als Männerauto durch, zumal in Schwarz und womöglich auch noch tiefergelegt.
Das sind Klischees aus vergangenen Zeiten? Vielleicht sind sie seltener anzutreffen, aber es gibt Gegenden und Schichten, da gilt das nach wie vor. So wie ein Mini Cooper, ob rot, ob schwarz, einer für alle ist und ein VW Golf gedeckter Couleur von jeder und jedem genutzt werden kann. Zur Arbeit, zur Freizeit oder neben dem 911 in der Alten Oper. So sinnierend, kreuzt ein Toyota Corolla Kombi den Weg, es gibt ihn in dieser Ausprägung neuerdings auffällig häufig in Schwarz oder Weiß, und an der Seite prangen Firmennamen wie Uber. Der hybride Toyota ist der Liebling der Vielfahrchauffeure und damit der fahrende Hinweis, dass diese Art des Antriebs derzeit die attraktivste Kombination aus alltäglicher Einsatzbereitschaft, Kosten und Zuverlässigkeit zu sein scheint.
Eben das, was über die vergangenen Jahrzehnte die Mercedes-Benz E-Klasse mit Diesel war, aber der Stuttgarter Stern möchte ja raus aus den Niederungen der Taxiwelt und rein in die Höhen einer Chanel-Galaxie. Ganz unten im Ansehen, obwohl er das überhaupt nicht verdient hat, etabliert sich derweil der kastige VW Caddy. Steht gern unauffällig am Straßenrand, in Mausgrau, und blitzt aus dem Heckfenster. Da sieht jeder rot. Und jede auch.