„Es war immer Anhängsel“ :
Baubranche fordert ein eigenes Bauministerium

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Neubaugebiet in Nordrhein-Westfalen
„Das Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit“, sagt ein Gewerkschafter. Gemeinsam mit der Industrie fordert er ein eigenes Bundesministerium. Um das Ampel-Ziel zu erreichen, brauche es 46 neue Wohnungen – in der Stunde.
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Die Gewerkschaft IG Bau und die Bauindustrie fordern für die künftige Bundesregierung ein eigenes Bauministerium. „Das Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Und die hat das politische Gewicht eines eigenen Bundesministeriums verdient“, sagte der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Robert Feiger, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Seit 23 Jahren führe das Bauressort ein „Nomadenleben“, sagte Feiger. „Es war immer Anhängsel – beim Verkehr, bei der Umwelt, beim Inneren.“ Derzeit ist das Thema Bauen beim Bundesinnenministerium beheimatet.

Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver Müller, forderte: „Wir brauchen ein starkes Bundesministerium für Bau und Infrastruktur, um die gewaltigen Vorhaben zur Modernisierung unserer Infrastruktur umzusetzen.“

„46 neue Wohnungen in der Stunde“

Eine der wesentlichen Stellschrauben für das Gelingen der Mobilitäts- und Energiewende werde eine ambitionierte Baupolitik sein, sagte Müller. „Bauen darf kein Annex mehr eines Ressorts sein, sondern muss ins Zentrum des Handelns gerückt werden.“

SPD, Grüne und FDP beginnen an diesem Donnerstag ihre Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung. In ihren Sondierungen hatten sie sich bereits auf das Ziel verständigt, dass jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen gebaut werden.

Feiger sagte dazu: „Das bedeutet von Montag bis Sonntag pro Tag knapp 1100 neu gebaute, bezugsfertige Wohnungen – 46 pro Stunde, alle 4 Minuten 3 Wohnungen. Das ist eine Rund-um-die-Uhr-Aufgabe. Und die erfordert volle Kraft, volles politisches Engagement und volles Gewicht am Kabinettstisch.“

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