Erfolgreich nerven :
Die Macht des Quengelns

Lesezeit: 4 Min.
Kinder haben „Pester-Power“ am Regal: Geht es nach Werbefachleuten, sollen sie möglichst charmant quengeln - zum Beispiel das Lied des Werbespots nachsingen
Die meisten Eltern sind froh, wenn sie ihre Kinder ohne Meckern am Süssigkeiten-Regal vorbei gelotst bekommen. Werbefachleute sehen das ganz anders: Sie haben das Verhalten der Kinder im Laden erforscht und sprechen von „Pester-Power“.
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Die Situation ist Eltern nur allzu gut bekannt: Im Supermarkt steht der Nachwuchs vor einem Produkt, das er gern hätte, und meckert, weil er es nicht bekommt. Je nach Temperament nimmt dieses "Meckern" unterschiedliche Formen an: langes Diskutieren, beleidigtes Nörgeln, zorniges Schreien. In jedem Fall eine Lage, die Eltern sich selbst gern ersparen würden - RTL und sein Werbevermarkter IP Deutschland ihnen jedoch nicht. Die Tochtergesellschaft des Privatsenders hat in einer Studie die geschäftlichen Chancen des kindlichen Quengelns - von den Werbern auch als "Pestern" bezeichnet - herausgearbeitet. Für Fernsehwerbung, so lautet die frohe Botschaft, muss nicht "aus den Augen, aus dem Sinn" gelten. Vielmehr könnten Spots ihre "Wirkungskraft bis an den Point of Sale verlängern". Auf gut deutsch: Meckernde Kinder vor der Kasse sollen das Geschäft in jeder Hinsicht so richtig beleben.

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