Handelspolitik : Neue Hürden für Importe aus Entwicklungsländern

Die ärmsten Staaten der Welt können ihre Waren zollfrei in die EU einführen. Die Kommission will das künftig an höhere Umwelt- und Sozialstandards knüpfen.
Die EU ist nicht so offen für die Einfuhr von Waren, wie sie sich gibt. Für die ärmsten Staaten der Welt aber erhebt sie weder Zölle auf die Einfuhr noch begrenzt sie diese durch Quoten – zumindest solange es nicht um Waffen oder Munition geht. 47 Länder profitieren von diesem „Alles-außer-Waffen“-Programm. Ihr Anteil an der EU-Einfuhr liegt allerdings auch nur bei 2 Prozent. Hinzu kommen 20 weiterentwickelte Länder wie Pakistan, Sri Lanka oder Armenien, die zumindest von zwei Dritteln der sogenannten Zolllinien befreit sind oder zumindest niedrigere Zollsätze zahlen müssen. Die begünstigten Länder haben von dem besonderen Marktzugang profitiert. Die Einfuhr stieg zwischen 2014 und 2019 um 25 Prozent, für die „Alles-außer-Waffen“- Staaten sogar um 47 Prozent, während die Einfuhr aus anderen Staaten im gleichen Zeitraum „nur“ um 16 Prozent stieg.