Bosman-Entscheidung : Die Fußball-Revolution

Vor 20 Jahren erschütterte Jean-Marc Bosman die Welt des Fußballs. Das berühmte Urteil sorgte für die Freiheit der Profis, doch der Belgier wurde zum tragischen Helden.
Sein Name ist so bekannt wie die weltbesten Kicker. Auch Jean-Marc Bosman hat den Fußball revolutioniert – aber auf seine Weise. Ein tragischer Held: Übrig geblieben ist von dem großen Triumph, der eine ganze Branche auf den Kopf stellte, bei ihm persönlich nicht viel. Der Belgier lebt mit 51 Jahren verarmt in einem Vorort von Lüttich, enttäuscht vom Leben und, wie er meist verbittert anmerkt, ignoriert von vielen seiner Profikollegen, die sich nicht mal bei ihm bedankt hätten. Würde ihm die Spielergewerkschaft nicht immer mal wieder einige Tausend Euro zustecken, hätte Bosman überhaupt kein Geld. „Die Spieler heute wissen gar nicht mehr, was mein Urteil bedeutet hat. Wir waren auf einmal frei und durften nicht mehr wie Pferde oder Kühe gehandelt werden“, sagte er am Montag beim Kongress der internationalen Fußballer-Gewerkschaft (Fifpro) in Amsterdam, wo der ehemalige Profi auftrat – als Vorkämpfer für die Rechte gerade der vielen unbekannten professionellen Kicker.