Aus nach Insolvenz : Tupperware stellt den Betrieb in Deutschland ein
Über Snacks und Getränke die neusten Tupperware-Produkte zu diskutieren, war einst ein beliebtes soziales Ereignis. Doch nun ist die Tupperparty endgültig vorbei: Der Haushaltswarenhersteller aus dem US-Bundesstaat Florida hat seine Geschäftstätigkeit in Deutschland offiziell eingestellt. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch auf seiner Internetseite mit.
„Wir versichern Euch, dass wir alle bis einschließlich 29. Dezember 2024 eingegangenen Bestellungen bearbeiten und versenden werden“, heißt es dort. Aufgrund der aktuellen Situation sei das Unternehmen jedoch mit einem hohen Auftragsvolumen konfrontiert. Die Lieferung könne sich daher um mehrere Wochen, voraussichtlich bis Ende Januar, verzögern.
Tupperware hatte schon im September in den USA Insolvenz angemeldet, später dann auch in Deutschland. Ein stark steigender Konkurrenzdruck durch den Online-Handel gehört zu den wichtigsten Gründen der finanziellen Probleme des seit 1946 bestehenden Unternehmens.
Seit dem 8. Januar Klarheit
Nach Informationen der „Lebensmittelzeitung“ (LZ) galt die Abwicklung von Tupperware in Deutschland seit dem 8. Januar als sicher. Geschäftsführer Marco De Benedetti und sein Team hätten sich bis zum Ende vergeblich dafür eingesetzt, von der US-Muttergesellschaft neue Lizenzverträge zu bekommen.
Global ging die Mitarbeiterzahl von Tupperware von 13.600 im Jahr 2011 auf 6600 im Jahr 2022 zurück. Die Schließungen in Europa könnten laut der LZ in Europa 100.000 selbstständige Berater und 350 Beschäftigte betreffen, in Deutschland gibt es aktuell rund 12.000 Berater und 60 Mitarbeiter.
Trotz eines kurzen Aufschwungs während der Corona-Pandemie gingen die Umsätze von Tupperware in den vergangenen Quartalen zurück. Der Umsatz des Mutterkonzerns halbierte sich von 2013 bis 2022, der Schuldenstand betrug laut der Agentur Bloomberg im vergangenen Jahr 700 Millionen Dollar.