Todesflug Rio–Paris : Gericht spricht Airbus und Air France von Vorwürfen frei

Beide Unternehmen mussten sich wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung von 228 Menschen verantworten. Doch ein sicherer Zusammenhang zwischen denkbaren Fehlern und dem Absturz besteht laut Richtern in Paris nicht.
Knapp 14 Jahre nach einem Flugzeugabsturz zwischen Rio und Paris mit 228 Toten hat ein französisches Gericht Air France und Airbus freigesprochen. Beide Unternehmen hatten sich wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten müssen. Das Gericht habe aber „keinen sicheren Kausalzusammenhang“ zwischen möglichen Fehlern und dem Absturz feststellen können, sagte die Richterin am Montag.
In dem Verfahren mussten sie sich wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung verantworten. Ihnen drohen Geldstrafen bis zu 225.000 Euro. Die Unternehmen hatten die Verantwortung von sich gewiesen.
228 Tote beim Absturz
Die Air-France-Maschine des Flugs AF 447 war am 1. Juni 2009 auf dem Weg von Rio in die französische Hauptstadt von den Radarschirmen verschwunden. Der Airbus vom Typ A330 stürzte in den Atlantik, 228 Menschen starben. Lange war die Ursache unklar. Erst im Mai 2011 wurden die letzten Leichen und der Flugdatenschreiber aus etwa 4000 Metern Tiefe geborgen. Unter den Opfern des Unglücksflugs waren auch 28 Deutsche.
Die juristische Aufarbeitung des Unglücks zog sich in die Länge. 2019 wiesen Ermittlungsrichter ein Verfahren ab. Der Absturz sei auf eine Kombination von Elementen zurückzuführen, die noch nie vorgekommen sei. 2021 entschied ein Berufungsgericht anders und ordnete den Prozess gegen Airbus und Air France an. Das Verfahren lief von Oktober bis Anfang Dezember.