Die Lufthansa steigt in den Bieterwettstreit um die österreichische Fluglinie Austrian Airlines ein. Die Lufthansa habe offiziell ihr Interesse bekundet, sagte ein Sprecher des deutschen Branchenprimus am Montag. Bieter hatten bis Sonntag Zeit, ein unverbindliches Angebot für den Kauf des 42,8-prozentigen Anteils der österreichischen Staatsholding ÖIAG an der AUA abzugeben.

Die österreichische Regierung hatte Anfang August die Privatisierung der AUA beschlossen. Bedingung ist, dass 25 Prozent in österreichischer Hand bleiben. Die AUA erwartet im Geschäftsjahr 2008 einen Verlust zwischen 70 und 90 Millionen Euro. Das Unternehmen war wie viele Konkurrenten durch stark gestiegene Treibstoffkosten in Bedrängnis gekommen.

AUA ist seit Jahren ein wichtiger Partner der Lufthansa. Die Airline verfügt über ein Drehkreuz in Wien und trat im Jahr 2000 dem Lufthansa-Bündnis Star Alliance bei. Als weiterer Interessent für AUA gelten unter anderem Air France-KLM und Turkish Airlines. Die Interessenten erhalten nun einen tieferen Einblick in die Bücher der AUA und können dann ein verbindliches Angebot abgeben, anschließend folgen Verhandlungen.

Kreisen zufolge bevorzugt der Aufsichtsrat der AUA den Star-Alliance-Partner Lufthansa. Diese dürfte - zumindest langfristig - an einer vollständigen Übernahme der österreichischen Fluggesellschaft interessiert sein. Der jetzt anstehende Verkauf soll bis zum Jahresende abgeschlossen werden.